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Lernen sollte Spaß machen, dann fällt es auch gleich viel leichter das Lernziel zu erreichen. ABER.. am Ende fast jeden E-Learnings erwartet den Lernenden eine Lernkontrolle, um zu überprüfen, ob das Lernziel auch wirklich erreicht wurde. Wer wird schon gerne kontrolliert, wer stellt sich gerne einer Prüfung? Begriffe wie Erfolgskontrolle oder Abschlusstest üben eher Druck aus und können den Spaß am Lernen zum Ende hin schnell kaputt machen. „Sog erzeugen, statt Druck machen“, lautet die Devise von Ralf Hartmann, der am 17. Januar zu genau diesem Thema im Interlake Lern Café referiert hat.

Interlake Experte Ralf Hartmann

 

Warum schaffen wir nicht lieber einen Sog, so dass der Lernende sich mit Begeisterung in die Überprüfung des davor Gelernten stürzt? Warum nutzen wir nicht Trigger, wie Freude, Image oder Ehrgeiz, die in uns allen stecken und Tatendrang, z.B. um Fragen zu beantworten, wecken. Dafür spielen laut Ralf Hartmann die Punkte

  • Überleitung vom Lerninhalt zur Lernkontrolle
  • Fragengestaltung
  • spielerische Elemente und
  • kreative Nutzung der Software

eine große Rolle.

Werfen wir hier mal einen genaueren Blick auf die „Überleitung vom Lerninhalt zur Lernkontrolle“. Nach Abschluss der Lerninhalte einen plumpen Übergang zu einer Prüfung oder Quiz begeistert wahrscheinlich keinen Lernenden, auch wenn viele das heutzutage bestimmt aus Gewohnheit schon so hinnehmen. Warum nicht hier einen spannenden Übergang gestalten, der Neugier aber vor allem auch Ehrgeiz weckt? Das könnte wie folgt formuliert werden:

  • Folgendes scheint praktisch unlösbar
  • Das hat noch nie jemand beim 1. Durchgang geschafft
  • 2022 (oder vor x Jahren) konnte das noch niemand beantworten
  • Was bisher nicht mal 1 % der Firmenmitarbeiter weiß. Weißt Du es?
  • Ermittle Dein Level des Spezialwissens

Um ein wenig mehr Exklusivität reinzubringen und noch mehr Ehrgeiz zu wecken, kann man auch den Bezug zu ‚echten Profis‘ in Betracht ziehen, z.B.:

  • Diese Fragen können eigentlich nur „die Chefs“ beantworten
  • Fragen, die wir sonst nur Insidern stellen, kannst Du sie beantworten?
  • Ob langjährige Mitarbeiter das beantworten könnten?

Grundsätzlich ist bekannt, dass der Mensch gerne selbst entscheidet und mitwirken möchte, vor allem, wenn es um ihn geht. Weshalb sollte er also bei einer Lernkontrolle nicht mitentscheiden können, wann er wie welche Fragen bearbeitet? Sei das über ein Glücksrad oder andere spielerische Elemente oder auch über die Struktur – „Wann möchtest Du die Fragen beantworten? – Nachdem Du alle Lerninhalte gesehen hast oder blockweise dazwischen, statt alle auf einmal?“ Großartige Ideen gab es auch zur Auswahl der Fragenpräsentation durch den Lernenden. Mit Sprechertext, der die Frage vorliest, oder ohne, mit Audio-Sound-Effekten, mit hellem oder dunklem Hintergrund und viele Möglichkeiten mehr. Grundsätzlich erreichen wir damit, dass der Lernende aktiv mitbestimmt und zustimmt, bei dem was er tut und die Fragen dann wahrscheinlich lieber beantwortet als strikt vorgegebene Fragen in festgelegter Reihenfolge.

Der Begriff Gamification ist beim Thema E-Learning in aller Munde und sehr beliebt. Da liegt es also auf der Hand, auch bei der Lernkontrolle spielerische Elemente einzubauen. Als Möglichkeit bietet sich hier

  1. die Gestaltung eines Rätsels, ggf. mit Zeitlimit
    • Finde den Fehler
    • Was kann nicht stimmen
  2. einem realen oder fiktiven Wettbewerb
    • Löse innerhalb von 60 Sekunden
    • Beantworte schneller als die Teilnehmer 2022
  3. die Umsetzung eines Spieles, in dem der Lernende sein Wissen beweisen kann.
    • Klicke die richtige vorbeifliegende Antwort an

Auch ein ‚Hilferuf‘ weckt in den meisten Menschen den Wunsch nach Auflösung und Happy-end und lässt uns aktiv werden, wie z.B. „Dein Kollege sitzt in der Patsche, hilf ihm die richtigen Antworten zu finden.“ oder „Der ‚Neue‘ steht auf dem Schlauch, ob Du helfen kannst?“

Wer mit einem professionellem Autorentool, wie z.B. Storyline 360, seine Lerninhalte erstellt, kann auch über das Tool auf tolle Möglichkeiten zurückgreifen, um Lernkontrollen spannend zu gestalten. Angefangen bei der klassischen Fortschrittsanzeige, Punkten oder auch bis hin zu Levels und Badges, die motivierend wirken. Alles das kann hier eingebaut werden. Storyline 360 bietet die Möglichkeit gewünschte Verzweigungen einzubauen, Feedback-Ebenen einzublenden, Hinweise und Hilfestellung zu geben, falls der Lernende diese in Anspruch nehmen möchte, eine Umsetzung der Inhalte mit Erreichung verschiedener Sinneskanäle und vieles mehr.

Fazit aus diesem Lern Café – Lernkontrolle ja, aber so, dass sie Spaß macht! Was Du dafür tun kannst, als Ersteller? Hier ein kurzer Überblick zum Abschluss:

  • Mit offen Augen bewusst wahrnehmen und aus Sicht des Lernenden denken und gestalten
  • Schauen, klauen! Wo gibt es gute Ideen, die man adaptieren oder übernehmen kann?
  • Was Du Dir vorstellen kannst, kannst Du umsetzen mit Articulate Storyline
  • Erst planen, dann die Software starten!

Wir wünschen Dir viel Spaß bei Deiner eigenen ideenreichen Umsetzung.