Unser erstes Projekt auf STACKIT –
Ein ehrlicher Statusbericht
Wir migrieren eines unserer kritischen Kunden-Projekte in die STACKIT Cloud – ein bewusster Schritt in Richtung digitale Souveränität, Unabhängigkeit von Hyperscalern und vor allem aktive Modernisierung bestehender Systeme.
Aktuell befinden wir uns mitten im Umbau: Technologie-Refactoring, Aufbau der Cloud-Infrastruktur, Know-how-Transfer und Stakeholder-Kommunikation laufen parallel. Dieser Beitrag ist kein Hochglanz-Case, sondern ein ehrlicher Zwischenstand mit Learnings aus der Realität.
 
			Warum STACKIT? – Strategische Beweggründe
Nun stellen sich sicherlich einige IT-Experten die Frage, warum die Entscheidung für STACKIT fiel. Wir als Interlake hatten Diskussionen mit unserem Kunden viele Gespräche und hatten letztendlich gemeinsam mehrere Gründe, auf die ich gerne eingehe:
- Digitale Souveränität: STACKIT wird in Deutschland betrieben, steht für eine europäische Cloud-Alternative zu US-Hyperscalern und unterliegt damit europäischen Datenschutz- und Compliance-Standards. Für uns und unsere Kunden ist das ein wichtiges Kriterium. Damit leisten wir einen Beitrag zur Stärkung der europäischen Digitalwirtschaft und zur Unabhängigkeit von außereuropäischen Anbietern.
- Flexibilität und Skalierbarkeit: Wir wollen unsere Anwendungen zukunftssicher machen und unabhängig von proprietären Strukturen.
- Partnerschaft auf Augenhöhe: Mit STACKIT haben wir einen Cloud-Partner, mit dem wir direkt in den Dialog treten können – kurze Wege, schnelle Reaktionen, offene Kommunikation.
- Technologische Nähe und Kompatibilität: STACKIT basiert auf bewährten Open-Source-Technologien (z. B. Kubernetes, OpenStack). Das ermöglicht uns, bestehende Workloads einfach zu migrieren und dabei Architekturen konsistent weiterzuentwickeln – ohne uns in proprietäre Umgebungen zu begeben.
- Technologische Weiterentwicklung: Die Migration ist für uns auch ein Anstoß, bestehende Anwendungen zu modernisieren, Altlasten abzubauen und die Basis für neue Features zu schaffen.
- Nachhaltigkeit und Verantwortung: STACKIT betreibt seine Rechenzentren mit 100 % Ökostrom und legt Wert auf eine ressourcenschonende Infrastruktur. Für uns als Interlake spielt nachhaltiges Handeln eine zunehmende Rolle – sowohl ökologisch als auch gesellschaftlich.
Der aktuelle Stand mit STACKIT
Unser Dev-Team ist gerade mitten in der Modernisierung der Applikation:
- Upgrade des bestehenden .NET-Frameworks auf .NET Core
- Refactoring und Optimierung von Datenbankqueries
- Austausch von Windows-spezifischen DLLs durch plattformunabhängige Alternativen
Parallel baut einer unserer Cloud Engineers die Infrastruktur in der STACKIT-Cloud auf:
- Einrichtung der Cloud-Umgebung
- Aufbau der benötigten Services
- Konzeption der Netzwerkinfrastruktur
Typische Stolperfallen bei der Modernisierung
Eine Modernisierung klingt auf dem Papier oft einfach – in der Realität gibt es viele Details, die Projekte verlangsamen oder unerwartete Probleme verursachen können. 
Einige unserer Erfahrungen bisher:
- Verborgene Abhängigkeiten
 Über Jahre gewachsene Anwendungen bringen oft unsichtbare Altlasten mit sich. Kaum dokumentierte Libraries oder kleine Hilfs-Tools, die längst in Vergessenheit geraten sind, tauchen meist erst beim Refactoring wieder auf – oft genau dann, wenn man sie am wenigsten erwartet.
- Legacy-Code mit „Sonderlocken“
 Viele Anwendungen enthalten individuell angepasste Logik oder Workarounds, die nie Teil des Standards waren. Diese „Sonderlocken“ müssen neu bewertet oder ersetzt werden – häufig ohne klare Dokumentation, warum sie ursprünglich implementiert wurden.
- Tooling-/Build-Prozesse
 Der Umstieg auf neue Technologien erfordert auch ein Update der gesamten CI/CD-Umgebung. Bestehende Build-Prozesse oder Deployment-Skripte funktionieren nicht mehr 1:1, weil sich Toolchains, Laufzeitumgebungen und Zielplattformen verändert haben.
- Know-how-Transfer
 Nicht jedes Teammitglied ist sofort mit den neuen Frameworks und Tools vertraut. Das führt zwangsläufig zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten beim Onboarding und in der Umsetzung – was in der Planung berücksichtigt werden muss.
- Testing nicht unterschätzen
 Ein Versionssprung – etwa von .NET Framework zu .NET Core – klingt zunächst überschaubar. Doch Unterschiede im Verhalten zeigen sich oft erst in umfangreichen Tests. Besonders kritisch sind Schnittstellen, Datenbankzugriffe und Performance-Themen.
- Ressourcenbedarf
 Modernisierung ist kein Nebenprojekt. Sie braucht Zeit, Fokus und Kapazitäten, um sich in neue Technologien einzuarbeiten – während die reguläre Projektarbeit weiterläuft. Ohne Puffer führt das schnell zu Überlastung.
- Kommunikation mit Stakeholdern
 Für viele Nutzer ist „Cloud gleich Cloud“. Änderungen an Funktionen, Schnittstellen oder Workflows müssen deshalb klar kommuniziert werden, um Missverständnisse und falsche Erwartungen frühzeitig zu vermeiden.
 
			Die nächsten Schritte
In wenigen Tagen wird es ernst:
- Migration von Daten und Anwendungen auf die STACKIT-Umgebung
- Integration der neuen Infrastruktur in die bestehenden Schnittstellen
- Umfassendes Testing und Performance-Checks
- Begleitende Kommunikation mit Stakeholdern und Usern
- Erstellung von Dokumentationen und Go-Live-Vorbereitung
Wir halten euch auf dem Laufenden, wie es funktioniert.
Unsere Learnings bisher
- Modernisierung tut weh, aber sie lohnt sich: Alte Abhängigkeiten aufzubrechen ist aufwendig, aber die langfristigen Vorteile überwiegen.
- Cloud-Migration ist Teamarbeit: Devs und Cloud Engineers müssen eng zusammenarbeiten, sonst entstehen Reibungsverluste.
- STACKIT fühlt sich vertraut an: Der Start war unkompliziert, die Tools und Services sind robust, und die Lernkurve ist deutlich flacher als erwartet.
- Frühzeitig an Kommunikation denken: Nicht nur die Technik muss stehen – User und Stakeholder wollen informiert sein.
Der Zeitplan
- Jetzt: Modernisierung der Anwendung und Aufbau der Infrastruktur
- In 2 Wochen: Migration der Daten & Integration in die neue Umgebung
- Kurz danach: Go-Live inklusive Monitoring, Dokumentation und Support
- Winter: wir erzählen euch, wie es war und ihr könnt unsere neue Referenzstory einsehen
 
				









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